Weltweite Friedenssicherung
Seit die Vereinten Nationen 1945 gegründet wurden, sollen die UN weltweit für Menschenrechte, Entwicklungsarbeit und Friedenssicherung garantieren. Inzwischen haben sich 193 Mitgliedsstaaten diesen Zielen angeschlossen.
UN-Friedenseinsätze sind vor allem da, wenn ein Friedensabkommen geschlossen wurde, um eine Situation zu stabilisieren. – Tobias Pietz vom Zentrum für Internationale Friedenseinsätze
Blauhelm-Einsatz in Mali
In Afrika sind die Blauhelme der Vereinten Nationen in zwölf Friedensmissionen aktiv. Dazu zählt seit 2012 auch die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission in Mali.
Die gilt als eine der gefährlichsten UN-Missionen, denn im Norden Malis werden regelmäßig terroristische Anschläge verübt. Die deutsche Bundewehr, die schon Soldaten im Süden Malis stationiert hat, soll nun ab nächstem Jahr auch im instabilen Norden aktiv werden.
Kritik an Friedensmissionen
In den letzten Jahren waren die Friedensmissionen der Vereinten Nationen immer wieder in der Kritik. Laut UN-Charta sind die Blauhelm-Soldaten angewiesen, den Frieden zu sichern – nicht aber aktiv in einen militärischen Konflikt einzugreifen.
Die meisten Einsätze, inklusive der Mission in Mali, haben sogenannte robuste Mandate. Das bedeutet eigentlich keinen Kampfeinsatz, sondern dass die Truppen vor Ort die Möglichkeit haben, den Kern des Mandates notfalls auch mit Waffengewalt zu verteidigen. – Tobias Pietz
Ein militärischer Einsatz muss ohne ein solches Mandat allerdings erst vom UN-Sicherheitsrat abgesegnet werden. Da das in der Vergangenheit oftmals zu lang gedauert hat, standen die UN-Friedensmissionen schon häufiger auf dem Prüfstand.
Über die UN-Friedenseinsätze in Afrika und die eventuelle Ausweitung des Mandates in Mali hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Tobias Pietz vom Zentrum für Internationale Friedenseinsätze gesprochen.
Redaktion: Mirjam Ratmann