Wer viel arbeitet, sollte auch dementsprechend entlohnt werden. Aber was ist mit denen, deren Gehalt nicht direkt im Verhältnis zu ihrer Arbeit steht? Die Reichen der Gesellschaft müssen nicht selten als Sündenbock herhalten. Schnell heißt es, sie verdienen zu viel und zahlen zu wenig Steuern. Aber was ist eigentlich dran an diesen Vorwürfen?
Das Steuersystem in Deutschland ist progressiv aufgebaut – wer nur ein kleines Einkommen hat, zahlt bis zu einem gewissen Betrag gar keine Einkommenssteuer. Je mehr man verdient, desto mehr muss man auch an den Staat abgeben. Das System scheint logisch und gerecht.
Darf’s noch etwas mehr sein?
Aber nicht gerecht genug, wenn es nach den Befürwortern der Reichensteuer, auch Vermögensabgabe genannt, geht.
Ist eine höhere Reichensteuer gerecht? Müssen die Vermögenden für Finanzengpässe herhalten? Und ist der Staat überhaupt auf die Mehreinnahmen angewiesen? Darüber haben wir mit dem Linken-Parteivorsitzenden Bernd Riexinger gesprochen. Und auch Katja Rietzler von der Hans-Böckler-Stiftung hat sich intensiv mit der Reichensteuer in Deutschland beschäftigt.