Krieg im Jemen
Im Jemen herrscht seit zwei Jahren Krieg. Saudi-Arabien fliegt regelmäßig Luftangriffe und hat den Seeweg blockiert. Logistisch unterstützt wird die Militärallianz von den USA, Großbritannien und Frankreich. Die Militärintervention der Saudis greift in innerjemenitische Kämpfe zwischen sunnitischen Gruppen und schiitischen Huthi-Rebellen ein und ist ein Stellvertreterkrieg. Denn auch Iran ist im Jemen aktiv. Nach UNO-Angaben sind seit Beginn des Krieges über zwei Millionen Menschen geflohen, es hungern Millionen Menschen und über 7.000 sind getötet worden.
In den vergangenen Monaten haben sich Fehlgeburten und Missbildungen bei Neugeborenen vor allem in den Kriegshochburgen des Landes gehäuft. Jemenitische Ärzte haben für diese Phänomene bislang keine Erklärung. Es besteht aber der Verdacht, dass Saudi-Arabien so genannte Clusterbomben mit Uran-Munition versieht.
Uran-Waffen: einfaches Abfallprodukt
Uran-Waffen bestehen hauptsächlich aus abgereichertem Uran (DU / depleted uranium), einem radioaktiven und chemisch toxischen Schwermetall. Uran-Waffen sind bereits im Syrien- und im Irak-Krieg eingesetzt worden.
Uran-Waffen sind keine Massenvernichtungswaffen. Sie haben auch nicht direkt mit Atom-Waffen etwas zu tun. Sie hängen allerdings mit dem Nuklearzyklus zusammen, weil abgereichertes Uran ein Abfallprodukt ist. – Prof. Manfred Mohr, Völkerrechtler
Bevölkerung in Gefahr
Wenn Uran-Waffen-Geschosse auf gepanzerte Oberflächen treffen, verbrennen sie mit hohen Temperaturen. Dadurch entsteht ein sehr feiner Staub. Über die Nahrung und Atmung kann dieser vom Körper aufgenommen werden. Dort richtet die Strahlung und das chemische Gift dann gravierende Schäden an. Auch Geschosse, die ihr Ziel verfehlen, werden nur sehr langsam zersetzt und geben ihr Gift an Grundwasser und Boden ab. Einige Bomben landen auch als Blindgänger auf dem Boden, bis sie irgendwann doch zünden.
Kein vorschnelles Urteil
Ob Saudi-Arabien tatsächlich Uran-Waffen einsetzt, lässt sich erst nach Ende des Krieg vollständig untersuchen. Ein Ende der Militärintervention ist allerdings bisher nicht in Sicht.
Prof. Manfred Mohr ist Völkerrechtler und Sprecher der Internationalen Koalition zur Ächtung von Uran-Waffen (ICBUW). Er hat sich mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling über die Folgen von einem möglichen Einsatz solcher Waffen unterhalten.
Hinweis: Wir entschuldigen uns für die schlechte Tonqualität der Leitung!
Redaktion: Josefine Farkas