Die Erfolge der Terrormiliz „Islamischer Staat“ sind in den letzten Monaten immer größer geworden. Über das vom Bürgerkrieg geplagte Syrien breitete sich die Gruppe wie ein Lauffeuer auch im Irak aus. Seit Wochen steckt das Land zwischen einer Regierungskrise und der ständigen, gewalttätigen Bedrohung der Terrormiliz.
Hinzu kommen die vielen Menschen, die deswegen auf der Flucht sind. Dabei handelt es sich überwiegend um kurdische, schiitische und christliche Minderheiten. Gerade die kurdische Minderheit im Norden des Landes schien bislang sicher zu sein. Seit einigen Tagen überschlagen sich aber die Meldungen, dass die IS-Truppen immer weiter in die kurdischen Gebiete vordringen.
Militärschlag: erst Nein, dann Doch?
Nun schaltet sich auch die US-Regierung ein. Mit gezielten Luftschlägen gegen die Terrorgruppe will sie den bedrohten Menschen helfen. Außerdem sollen die vielen Flüchtlinge vom US-Militär aus der Luft mit Nahrungsmittel versorgt werden.
US-Präsident Obama erklärte zwar, es ginge auch darum, die US-Bürger im Irak zu schützen und einen bevorstehenden Völkermord zu verhindern – dennoch kommt die Reaktion ziemlich unerwartet. So hatte ein Sprecher des weißen Hauses wenige Tage zuvor noch gesagt, dass ein Militärschlag nicht in Frage käme.
Woher diese plötzliche Wende kommt, darüber haben wir mit dem Nahostexperte und Islamwissenschaftler Udo Steinbach gesprochen.