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Mit 59 Raketen, die von US-Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer abgeschossen worden sind, ist ein syrischer Luftwaffenstützpunkt des Assad-Regimes angegriffen worden. Foto: Ford WILLIAMS / US NAVY | AFP
Bild: Ford WILLIAMS / US NAVY | AFP

US-Raketenangriff auf Syrien

Eine einmalige Eskalation?

Die außenpolitische Situation in Syrien spitzt sich in dieser Woche zu. Mit dem Raketenangriff auf einen syrischen Militärstützpunkt sendet Präsident Trump eine eindeutige Antwort auf den Giftgasangriff. Muss jetzt mit einem Krieg zwischen Russland und den USA gerechnet werden?

Seit dem Arabischen Frühling im Dezember 2010 hat sich einiges im Nahen Osten geändert. In Syrien kam es infolge dessen im Februar 2011 ebenfalls zu zahlreichen Protesten. Die Bevölkerung forderte den Sturz der Regierung unter Baschar al-Assad. Doch während der Proteste kam es zu zahlreichen Festnahmen von Oppositionellen. Die Lage spitzte sich soweit zu, dass im Land seitdem ein Bürgerkrieg herrscht.

Dreiecksbeziehung: USA – Russland – Syrien

Hinter den einzelnen Bürgerkriegsparteien stehen noch zwei größere Global Player. Russland unterstützt offen das Assad-Regime und sendet Waffen und Truppen nach Syrien. Die Rebellengruppen werden von Libyen und Saudi-Arabien, aber auch den USA unterstützt.

Schon 2013 kam es zu einem Giftgasangriff in Syrien. Damals wurden mehrere hunderte Menschen getötet und tausende verletzt. Auch damals wies die Assad-Regierung die Beschuldigungen der Rebellen zurück, sie hätte den Anschlag verübt. Untersuchungen der US-Regierung ergaben allerdings, dass eindeutig die Regierung die Schuld trug.

Um eine US-geführte Aktion gegen Syrien und die Regierung abzuwenden, stimmte deshalb Assad im September 2013 dem Beitritt zur Chemiewaffenkonvention zu. Infolgedessen sollten auch die Chemiewaffen abgeschafft werden.

Eskalation unter Trump?

Auch für den Giftgasangriff in dieser Woche will niemand verantwortlich sein. Experten vermuten allerdings, dass auch diesmal das Regime Schuld trägt. Als Reaktion ließ der amerikanische Präsident Donald Trump in der Nacht zum 7. April einen Raketenangriff fliegen. Wie bereits vorher angedroht, hat die US-Regierung einen Luftwaffenstützpunkt des Regimes ins Visier genommen. Ein neuer Kurs, den Amerika und Trump im Syrien-Konflikt einschlägt. Unterstützung und Zuspruch für seinen Raketenangriff erhielt Trump bereits aus Deutschland, Großbritannien und der Niederlande. Nur Russland verurteilt den Angriff.

Ob der Kurswechsel jetzt dauerhaft sein wird und welche politischen Bedeutungen die Aktionen in dieser Woche haben, schätzt der Chefredakteur des Zenith-Magazins Daniel Gerlach im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt ein.

Daniel Gerlach  - ist Chefredakteur des Zenith-Magazins zum Nahen Osten, Afrika, Asien und der muslimischen Welt.

ist Chefredakteur des Zenith-Magazins zum Nahen Osten, Afrika, Asien und der muslimischen Welt.© Marcel Mettelsiefen
Der Angriff war das geringste Mittel, das Trump einsetzen konnte, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.Daniel Gerlach
USA vs Russland – Ein neuer Konflikt 07:50

Redaktion: Conny Poltersdorf

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