Der Randale-Kandidat
Es gibt viele US-amerikanische Besonderheiten, die auf uns Europäer eher seltsam wirken: Ein Burger mit eingearbeitetem Hot-Dog oder der Verkauf von Sturmgewehren und Munition in Supermärkten.
Der Milliardär Donald Trump ist ein vergleichbares Phänomen. Er ist einer der beliebtesten Milliardäre in den USA und er kandidiert für die US-Präsidentschaft. Von Fairplay dabei hält er allerderdings nur wenig.
Trotzdem geht scheint Trumps Konzept aufzugehen. Im Rennen um die Nominierung eines republikanischen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2016 führt derzeit niemand anderes das Feld der Bewerber an, als ebenjener Milliardär Donald Trump.
Trump beliebter als Bush
Er ist rüpelhaft, ausfallend, beleidigend und prahlt gern mit seinem Geld. Entschuldigungen sind ihm fremd. In der republikanischen Partei löst Donald Trump zurzeit meist eine Reaktion aus: Kopfschütteln. Doch seine reißerischen Bemerkungen haben den US-Milliardär erfolgreich ins Rampenlicht der Medien und an die Spitze der republikanischen Kandidaten gesetzt.
The „Donald“ ist laut einer neuen Umfrage der Spitzenreiter unter den Republikanern. Sein Rivale Jeb Bush, der als der eigentliche Favorit unter den Republikanern galt, hat deutlich an Zustimmung verloren.
Trump nutzt die Provokation
Der Immobilienmilliardär nutzt seine ungehobelte Art, um Rivalen gezielt zu provozieren. Esel, Idiot, Leichtgewicht sind nur eine Auswahl der Bezeichnungen, mit denen er seine Mitbewerber betitelt. Trump schlägt verbal wild um sich und rudert dabei nicht zurück.
Es geht also bereits in der frühen Phase des im US-Wahlkampfs hoch her. Und Donald Trump ist eindeutig zum Sommerereignis der amerikanischen Politik avanciert. Aber wie ernst muss man den polternden Milliardär als Präsidentschaftskandidat nehmen?
Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit Klaus Stüwe gesprochen. Er ist Leiter des Fachgebiets Politische Systemlehre und Vergleichende Politikwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Redaktion: Carsten Jänicke