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In Teheran verhandeln die Präsidenten von Russland, der Türkei und dem Iran über die Zukunft der syrischen Provinz Idlib. Bild: Kirill Kudryavtsev | AFP

Verhandlungen über das syrische Idlib

„Die Diplomaten arbeiten unter Hochdruck“

Der syrische Machthaber Assad will die letzte Rebellenhochburg Idlib angreifen. Die Regierungschefs von Russland, der Türkei und dem Iran verhandeln in Teheran über die Zukunft der nordsyrischen Region. Können sie eine diplomatische Alternative aushandeln?

Die letzte Rebellenhochburg: Idlib

Idlib ist die letzte Rebellenhochburg in Syrien. Der syrische Machthaber Assad plant deshalb eine Großoffensive gegen die nordsyrische Provinz. Denn schätzungsweise 60.000 bewaffnete Rebellen sollen noch vor Ort sein. Von ihnen werden zudem 10.000 Menschen zu der islamistischen Terrororganisation Hay’at Tahrir al-Scham gezählt. Assad greift Idlib indessen nicht ohne die Unterstützung seines Verbündeten Russland an. Der Russische Präsident Wladimir Putin verhandelt allerdings am Freitag erst einmal mit dem türkischen Präsidenten Erdogan und dem iranischen Präsidenten Rohani über die Zukunft der Stadt.

Beide [Russland und die Türkei] haben ein Interesse daran, den Dschihadisten Herr zu werden. […] Und je nachdem, wie lange Russland dort bleibt, wird die russische Intervention sehr viel Geld kosten. Das versucht man jetzt zu minimieren. Dabei ist Russland auf die Zusammenarbeit mit der Türkei angewiesen, auch wenn die Türkei einen Kurs gegen Assad fährt. – Kersten Knipp, Journalist bei der Deutschen Welle

Zivilisten in Gefahr

Etwa drei Millionen Menschen leben derzeit in Idlib. Darunter befinden sich vor allem Binnenflüchtlinge, die aus anderen Kriegsregionen Syriens geflohen sind. Die Türkei befürchtet, dass sich nach einem Angriff auf Idlib 250.000 Syrer – darunter auch Islamisten – in die Türkei fliehen könnten. Mehrere europäische Staaten rufen die Konflikparteien angesichts einer drohenden humanitären Katastrophe zur Zurückhaltung auf.

Viele Leute haben keine Möglichkeit mehr zu fliehen. […] Man kommt kaum mehr raus. Scharfschützen sichern das Gebiet. Insofern ist eine Flucht vor den Dschihadisten ebenso wie vor dem Regime für die Zivilisten oftmals lebensgefährlich. – Kersten Knipp

Die Regierungschefs konnten sich in Teheran nicht auf eine gemeinsame Strategie im Konflikt um Idlib einigen. Vor dem Treffen hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit dem Deutsche Welle-Journalist Kersten Knipp über die Interessen der einzelnen Akteure in Syrien gesprochen.

Kersten Knipp - arbeitet als Journalist für die Deutsche Welle.

arbeitet als Journalist für die Deutsche Welle.
Die Diplomaten arbeiten unter Hochdruck. […] Jetzt hat die Türkei noch einen Plan vorgelegt. Sie will versuchen, die Dschihadisten-Allianz Hay’at Tahrir al-Scham aus der Gegend herauszubekommen und sie zu überzeugen, dass sie freiwillig abzieht. Das wäre ein bedeutender Schritt hin zu einer Lösung. Weil diese Rebellen-Allianz weite Teile der Region kontrolliert.Kersten Knipp
Verhandlungen über das syrische Idlib 06:45

Redaktion: Yannic Walther

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