Chaotische Wahl
Bei der Wahl im Kongo hat die Wahlkommission den Oppostionskandidaten Félix Tshisekedi zum Sieger erklärt. Dabei ist die Wahl noch gar nicht abgeschlossen. Denn in drei Provinzen konnten die Einwohner wegen einer Ebola-Epidemie noch nicht wählen. Damit werden 1 Millionen Wahlberechtigte von der Wahl ausgeschlossen. Diese können nämlich erst im März ihre Stimme abgeben. Außerdem wurde die Wahl drei Mal verzögert.
Eigentlich sollte die Präsidentenwahl 2016 stattfinden, erst im Dezember 2018 ist es soweit gewesen. Beobachter sehen die Schuld bei der Regierung von Alt-Präsident Joseph Kabila. Auch Gesine Ames vom Ökumenischen Netz Zentralafrika glaubt, die Regierungspartei habe die Durchführung der Wahl behindert:
Die Regierung hat systematisch Unterstützung von außen zur Wahlvorbereitung abgewehrt.
Wahlbeobachter zweifeln an Ergebnis
Bisher haben rund 18 Millionen Wahlberechtigte abgestimmt. Wahlbeobachtern sind schon während der Wahl Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Zum Beispiel wurden an manchen Orten Wahllokale nicht geöffnet, während in anderen Ortschaften die Wahlmaschinen nicht funktionierten. Sie berichten auch von Erpressung der Wähler. Und das bekanntgegebene Ergebnis deckt sich nun nicht mit dem Ergebnis der Wahlbeobachter.
Kongos Regierung abgewählt
Die katholische Kirche hat einen Machtwechsel vorausgesagt. Allerdings sollte nicht Tshisekedi gewinnen, sondern der zweiten Oppositionskandidat Martin Fayulu. Und dieser erkennt das Ergebnis nun nicht an. Die größte Überraschung: Der Kandidat der Regierungspartei Emmanuel Ramazani Shadary hat die Wahl verloren.
Das zeigt auch, dass die Bevölkerung […] mit der amtierenden Regierung nicht mehr einverstanden ist. – Gesine Ames
Über die Wahl in der Demokratischen Republik Kongo spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Gesine Ames. Sie ist Koordinatorin vom Ökumenischen Netz Zentralafrika.
Redaktion: Janek Alva Kronsteiner