Zum ersten Mal nach rund vier Jahrzehnten dürfen die Einwohner Libyens morgen ihre Stimme abgeben. Hunderte von Parteien und tausende von Kandidaten stehen zur Wahl – darunter auch Frauen.
Gewählt werden die Mitglieder der Nationalkonferenz, die dann einen neuen Übergangspräsidenten wählen. Außerdem bestimmt dieser neue Nationalrat einen ersten Premierminister und ein Übergangskabinett.
Libyen wird jedoch immer noch von vielen Konflikten durchzogen. Gaddafitreue Clans kämpfen weiterhin, der Osten des Landes ruft zum Wahlboykott auf und an den Grenzen des Landes dauern die Kämpfe an.
Günter Meyer leitet das Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz. Er weiß, ob die Wahlen dem Land zu mehr Stabilität verhelfen, wie die Chancen auf Demokratie in Libyen stehen und wer die Gewinner der Wahl sein könnten.
Eine ungeheure Euphorie hat sich im Lande breit gemacht – von wenigen Ausnahmen abgesehen. – Günter Meyer