Die Regierung in Bangladesch weigert sich, die Wahlen von einer unabhängigen Übergangsregierung durchführen zu lassen – und die Oppostion weigert sich darauf hin, überhaupt an den Wahlen teilzunehmen.
Dieses Szenario klingt skurril: immerhin sind Wahlen nicht wirklich Wahlen, wenn es nur einen Kandidaten gibt. In vielen Wahlkreisen wurde mangels Gegenkandiaten gar nicht abgestimmt. Schon Tage vor der Wahl ist klar: Premierministerin Sheikh Hasina wird im Amt bleiben. Wer sollte es ihr auch streitig machen?
Wahlsieg mit fadem Beigeschmack
Doch als ob dieser Zustand nicht schon strapaziös genug für die recht junge Demokratie wäre, überschatten weitere Krawalle die Wahltage: etliche Wahllokale, darunter auch Schulen, und um die 20 Menschenleben sind den Protesten zum Opfer gefallen.
Woher rührt diese Anspannung? Und was ist die Wahl wert? Darüber haben wir mit Christian Wagner von der Stiftung Wissenschaft und Politik gesprochen.