Sie sind die großen Gewinner der Wahl in Baden-Württemberg: Die Grünen. Mit 24,2 Prozent der Stimmen sind die Grünen nicht nur zweitstärkste Kraft im Landtag, sondern können nun auch erstmalig in ihrer Geschichte einen Ministerpräsidenten stellen. Die einstige Protestpartei scheint in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein.
Bereits bei der Gründungsveranstaltung der baden-württembergischen Grünen 1979 waren nicht nur Linke und Atomkraftgegner anwesend. Schon damals konnte die Partei auch Interesse aus dem bürgerlichen Lager verbuchen. Die Grünen wuchsen schnell in die politische Landschaft und fanden mit ihren Themen regen Zuspruch. Bereits im ersten Versuch schafften es die Grünen ins Landesparlament. Heute, fast 30 Jahre später, ist die Partei auf dem besten Wege, den Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg zu stellen.
Doch die Grünen haben ein Problem: Denn sie haben vergleichsweise wenig Mitglieder. Lediglich 50.000 Menschen sind in der Partei, während CDU oder SPD momentan auf über eine halbe Million kommen. Selbst die schwächelnde FDP liegt mit ihren 66.000 Mitglieder noch vor den Grünen. Daraus ergibt sich ein Problem für die Partei: Ministerposten wären sicherlich schnell besetzt, doch eine Landesregierung besteht aus weit mehr Personal. Da bleibt die Frage: Woher soll das ganze Personal kommen? Darüber haben wir mit Ludger Volmer gesprochen. Er ist Mitbegründer der Grünen und war bis 1994 deren Vorsitzender.