Ein Wahlkampf, zwei Parteien, drei Kandidaten
Ein merkwürdiger Wahlkampf um die Kandidatur zum US-Präsidenten: Nicht nur, dass die Spitzenkandidaten ihrer jeweiligen Partei Hillary Clinton und Donald Trump so unbeliebt sind wie nie. Auch ist es verwunderlich, dass es noch immer drei Kandidaten gibt.
Bernie Sanders ist und bleibt Clintons letzter Nebenbuhler um den Platz des offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Demokraten. Seine Perspektiven, siegreich hervorzugehen, sind jedoch denkbar zweifelhaft. Rein faktisch jedenfalls versucht er quasi Unmögliches.
Clinton braucht Sanders junge Wähler
Jedenfalls bringt Bernie Sanders genau das in die Demokratische Partei, was Donald Trump in den Gesamt-Wahlkampf trägt: nämlich Pfeffer. Clinton sieht sich weiter gefordert, sich im eigenen Lager zu profilieren. Letztlich wird sie höchstwahrscheinlich die Kandidatin fürs Weiße Haus werden – doch dazu wird sie womöglich auf Bernie Sanders Unterstützung und seine Wählerschaft bauen müssen. An die jungen Leute, die für Sanders jetzt noch treue Anhänger sind, wird Clinton vielleicht erst herankommen, wenn sie ihn in ihren Stab aufnimmt.
Vor einem Jahr noch hätte sich jeder vor Lachen gebogen, der Donald Trump als ernsthaften Präsidentschaftskandidaten erwähnt hätte. – Alexander Görlach
Sanders dürfte dabei zurzeit noch Clintons geringeres Problem sein. Viel eher sollte sie sich Sorgen machen um ihren republikanischen Herausforderer Trump.
Wie der aktuelle Stand im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf einzuordnen ist und was der Kampf zwischen den Kandidaten über die Parteien aussagt, bespricht detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler mit Alexander Görlach, derzeit als Gastwissenschaftler an der renommierten Harvard-Universität.