Die Einwohner Syriens haben längst nicht nur mit dem Islamischen Staat und dem Machthaber Assad zu kämpfen. Staaten wie Saudi-Arabien, Iran, Türkei, aber auch die USA und Russland unterstützen verschiedene Akteure im Machtkampf und greifen teilweise sogar selbst militärisch ein.
Eigentlich ist es so, dass ein Großteil der Kämpfe gar nicht mehr von syrischen Akteuren ausgetragen werden, allein aus der Luft sind es bereits ein Dutzend Staaten, die dort militärisch eingreifen. – Ismail Küpeli, Journalist und Politikwissenschaftler
Deshalb diskutieren bei der Syrien-Konferenz in München ganze 17 Staaten darüber, wie der Konflikt dort zu lösen ist. Inzwischen haben sich die Staatsvertreter auf eine vorübergehende Waffenruhe verständigt. Doch solange nicht alle syrischen Konfliktparteien einbezogen werden, wird die schwer zu erreichen sein.
Rebellengruppen ausgeschlossen
Verschiedene Milizen kämpfen in Syrien, viele von ihnen leisten aktiv Widerstand gegen den IS. Darunter befinden sich auch kurdische, von den USA unterstützte Kämpfer, die aber gleichzeitig von der Türkei bombardiert werden. Rebellengruppen wie diese bleiben bei der aktuellen Syrien-Konferenz ebenso außen vor wie Syriens Machthaber Baschar al-Assad und die Opposition. Zusätzlich verfolgen die verschiedenen Akteure, die in Syrien Einfluss nehmen, völlig unterschiedliche Interessen im Land.
Welche Interessen die Vertreter der internationalen Gemeinschaft im Syrien-Konflikt verfolgen und was die Syrien-Konferenz ausrichten kann, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange mit dem Journalisten und Politikwissenschaftler Ismail Küpeli gesprochen.
Redaktion: Jennifer Stange / Javan Wenz