Cool bleiben, EU
Allerhöchstens zwei Grad, am besten nur 1,5 – im Pariser Klimaabkommen hat die Europäische Union versprochen, dass sie alles tut, damit sich die Erde nicht weiter erwärmt. Doch was bis jetzt in Europa passiert ist, reicht nicht, um das Klima zu retten.
Als Ursula von der Leyen letztes Jahr ihren Job als EU-Kommissionspräsidentin angetreten hat, da hat sie versprochen, dass jetzt alles besser wird: Ein Green New Deal soll das Klima schützen und gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln. Und: Bis 2050 will die EU klimaneutral sein. Für die Mitgliedsstaaten heißt das: Jedes Gramm CO2 muss von natürlichen Speichern wie Ozeanen oder Wäldern kompensiert werden. Doch die Wälder in Europa leiden jetzt schon unter dem Klimawandel.
Raus aus der Kohle
Nicht nur Deutschland, auch viele osteuropäische Länder setzen immer noch auf die Kohle. Damit muss bald Schluss sein, wenn die EU ihre Klimaziele erreichen will. Aber dass die Luft im Osten besser wird, das ist auch für die Menschen vor Ort wichtig – in Polen beispielsweise sterben jedes Jahr 50.000 Menschen vorzeitig, weil die Luft so stark verschmutzt ist. In der polnischen Politik wollen dennoch einige an der Kohle festhalten.
Mit dem sogenannten Fonds für den gerechten Übergang will die EU ihre Mitgliedsländer dazu bringen, die Energiewende voranzutreiben. Und tatsächlich: Völlig überraschend hat Polen kürzlich angekündigt, bis 2049 aus der Kohle auszusteigen.
Warum Polen so lange an der Kohle festgehalten hat, das erklärt Gabriele Woidelko, Osteuropa-Expertin bei der Körber-Stiftung. Jutta Paulus sitzt für die Grünen im europäischen Parlament. Sie erzählt, warum sie den Alltag als EU-Abgeordnete zwar manchmal frustrierend findet, aber trotzdem nicht die Hoffnung verliert. Und was passiert, wenn die Welt die Klimaziele nicht erreicht, das erklärt der Klimaforscher Mojib Latif von der Universität Kiel.
Außerdem besucht detektor.fm-Moderator Adrian Breda den Förster Michael Hecht im Colditzer Forst, um sich vor Ort die Folgen des Klimawandels zeigen zu lassen.