Pflicht zu mehr Demokratie und Mitbestimmung
Auf dem Papier leben wir in einer lupenreinen Demokratie. Alle Staatsbürger haben bei Volljährigkeit das Wahlrecht und alle können ihre Meinung frei äußern. Alle vier Jahre wählen wir einen neuen Bundestag und dazwischen geben viele ihre Stimme auch in Landtags- und Kommunalwahlen ab. Doch reicht das aus, um eine demokratische und gerechte Gesellschaft zu haben?
Wer darf wählen und wer wird gehört?
Diese demokratische Theorie ist in der Praxis deutlich komplizierter. Nicht jede Stimme, so berechtigt sie auch sein mag, wird gleich stark gehört. Oft unterwandern Demokratiefeinde den öffentlichen Diskurs, um Stimmung gegen Menschen und alternative Lebensentwürfe zu machen. Und die Mitbestimmung scheint für Viele mit der Abgabe der Stimme an der Wahlurne erledigt zu sein. Viele werden auch ausgeschlossen, weil sie nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, obwohl sie viel zur Gesellschaft beitragen.
Was wäre wenn,
… Demokratie für alle gelten würde? In der neuen Ausgabe von „was wäre wenn“ geht dektektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit ihren Gästen den Defiziten unserer Demokratie auf den Grund. Gleichzeitig werden neue Wege aus der aktuellen Situation gezeigt. Katharina Liesenberg promoviert am Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte an der Uni Darmstadt und erklärt, wie sogenannte Bürgerräte den Menschen mehr Mitbestimmung an konkreten Projekten verleihen können. Prof. Stephan Lessenich von der LMU München zeigt auf, dass die Demokratie in ihrer momentanen Form selbst ein Problem darstellen kann. Demokratie und Mitbestimmung bedeutet für ihn auch, dass die Politik nachhaltiger und zukunftsbewusster werden muss.