May ist weiter in Schwierigkeiten
Das Wochenende hat Theresa Mays Schlamassel nicht besser gemacht: Noch immer stecken sie und die Conservative Party mit der nordirischen DUP (Democratic Unionist Party) in Verhandlungen über eine parlamentarische Zusammenarbeit.
Ziel ist es, eine funktionsfähige Minderheitsregierung zu stellen – und das so schnell wie möglich. Denn in wenigen Tagen beginnen die Brexit-Verhandlungen mit Brüssel. Das geplante Kabinett hat May mittlerweile zusammengetrommelt:
The Prime Minister has now appointed the Cabinet. Read the full list: https://t.co/RySABsPyGk pic.twitter.com/9PsVjsX2kV
— UK Prime Minister (@Number10gov) 11. Juni 2017
Bislang haben die Gespräche mit der DUP aber noch nicht zu einem konkreten Abkommen geführt. Gleichzeitig rumort es bei den Tories, die bei der Wahl am Donnerstag 12 Sitze verloren haben. Theresa May wird die Verantwortung für den schmerzhaften Stimmenverlust gegeben. May muss jetzt den Rückhalt ihrer Partei sichern, sonst könnte ihr nur noch der Rücktritt bleiben.
Corbyn wittert seine Chance
Der britischen Politik drohen weiter chaotische Zustände. Wenn am 19. Juni die Queen das Regierungsprogramm vorlesen wird, gibt es bereits jemanden, der die neue Regierung direkt wieder stürzen könnte: Labour-Chef Corbyn. Durch eine Gegenrede im Parlament – bei der er auf Unterstützung durch verärgerte Tories hoffen kann – könnten die Konservativen die Vertrauensfrage stellen.
Die Folge: wieder Neuwahlen, die Jeremy Corbyn wiederum ins Amt bringen könnten.
Gibt es noch eine Zukunft für Theresa May als Regierungschefin. Oder müssen die Briten wieder zur Wahlurne laufen? Was in London gemunkelt wird und was nun wichtig wird für das politische Großbritannien, erklärt Udo Seiwert-Fauti, seit 20 Jahren UK-Korrespondent.