Dorothee Bär (CSU) soll Staatsministerin für Digitalisierung werden. Diesen Posten gab es bisher nicht. Er wurde extra geschaffen, um die digitale Zukunft Deutschlands voranzutreiben. Bisher steht es um den Breitbandausbau und dem damit verbundenen schnellen Internet hierzulande nicht so gut, bemängelt ZDF heute-journal-Moderatorin Marietta Slomka im Interview mit ihr. Anstatt aber über das Naheliegende zu reden, spricht Dorothee Bär lieber über die Zukunft und zeigt Visionen auf.
Groß denken
Flugtaxis und autonomes Fahren: Das sind Projekte, die Dorothee Bär angehen möchte. Für den einen mag das nach sehr ambitionierten Ideen klingen. Johanna Roth von der taz hingegen meint, dass wir durchaus weiter denken müssen. Denn bei der Digitalisierung ginge es nicht nur um den Breitbandausbau.
Investionen vorantreiben
Das Problem der Staatsministerin für Digitalisierung: Es fehlt eine klare Aufgabenstellung und sie kann keine Gesetze einbringen. Die Federführung bei der Projektumsetzung liegt immer noch bei den einzelnen Ministerien. Für die Cybersicherheit ist etwa das Innenministerium zuständig, für den Breitbandausbau das Verkehrsministerium. Bär ist trotzdem die richtige Wahl für den Posten, sagt taz-Redakteurin Johanna Roth. Als ehemalige Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur kennt sie sich im Thema aus und kann Investionen voranbringen, indem sie die Minister unter Druck setzt.
Dorothee Bär ist die richtige Wahl, weil sie sich für ihr Anliegen einsetzten kann, auch öffentlichkeitswirksam. – Johanna Roth
Und Dorothee Bär ist motiviert. Die Digitalisierung sei bisher überall nur das zweitwichtigste Thema gewesen, das möchte sie ändern. Denn mit der digitalen Zukunft müssen sich alle Ministerien beschäftigen, von Wirtschaft über Gesundheit bis zur Bildung und Forschung.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle, erklärt Johanna Roth von der taz – die tageszeitung, warum sich viele vielleicht auch zu Unrecht über die Idee der Flugtaxis von Dorothee Bär aufregen.