Vor gut einem halben Jahr haben die Briten sich dafür entschieden, der EU endgültig die kalte Schulter zu zeigen und aus der Staatengemeinschaft auszutreten. Doch auf das Referendum vom 23. Juni 2016 folgte – bis auf große Worte – erst einmal wenig. Großbritannien ließ offen, wie es sich eine zukünftige Kooperation mit der EU vorstellt.
Brexit-Rede: Theresa May will den Cutt
Premierministerin Theresa May hat mit ihrer Brexit-Rede nun Licht ins Dunkel gebracht – zumindest teilweise. Klar ist: Sie will den harten Cut. Für das Recht, die Einwanderung aus der EU selbst zu kontrollieren, verzichtet sie sogar auf den gemeinsamen Binnenmarkt.
Ganz ohne eine wirtschaftliche Kooperation mit der EU geht es jedoch nicht. So strebt May ein Freihandelsabkommen an, dass ihrem Land größtmöglichen Zugriff auf den Wirtschaftsraum der EU gibt.
Wie dieses Freihandelsabkommen erreicht und vor allem gestaltet werden soll, lies die Premierministerin offen. Was sicher ist, das ist der Zeitplan. Anfang 2019 soll der neue Deal mit Europa stehen. Ein sportliches Ziel.
Großbritannien: Weiterhin ein guter Partner?
Trotz des harten Cuts beteuert Premierministerin May, dass Großbritannien weiterhin ein guter Partner für Europa sein wolle. Denn es sei sehr wohl das Interesse des Landes, dass die EU erfolgreich ist. Ein Satz mit ordentlich Beigeschmack, angesichts des bevorstehenden Austritts des Landes und einer Drohung. Diese schickte May in ihrer Rede gleich mit.
Über die Brexit-Rede und die Frage, welche Konsequenzen die EU aus den Worten Mays ziehen sollte, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Nina Apin von der taz gesprochen.