Optimistisches Griechenland
Seit 2010 ist Griechenland auf die Unterstützung der europäischen Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) angewiesen. Angesichts des drohenden Staatsbankrotts haben sich alle Beteiligten über Jahre hinweg auf drei große Zahlungen geeinigt. Als Gegenleistung für vergünstigte Kredite in Höhe von knapp 274 Milliarden Euro hat das Land selbst aber auch extrem hart sparen müssen. Europa hat den Griechen Sparprogramme und Strukturreformen abverlangt. Laut EU-Kommission sind allein in den vergangenen drei Jahren 450 Einzelmaßnahmen durchgesetzt worden.
So machen die Behörden unter anderem konsequent Jagd auf Steuerhinterzieher. Vorher soll der Staat gut ein Drittel der Steuereinnahmen verloren haben. Im vergangenen Jahr hat die Unabhängige Behörde für öffentliche Einnahmen (Aade) 18.148 Kontrollen durchgeführt. Das sind fast 5000 mehr als im Jahr zuvor. Außerdem sind in Griechenland Bargeldtransaktionen von mehr als 500 Euro verboten. Der Verdacht: Vorher haben Steuerbetrüger so vor allem im Nachtleben Geld beiseite gelegt. Ärzte, Rechtsanwälte und auch Handwerker sind deshalb mittlerweile gesetzlich verpflichtet, Kartenterminals anzuschaffen.
Ende der Hilfe
Im Juni diesen Jahres haben sich dann Griechenland und die Gläubiger auf ein Ende der Rettungspakete geeinigt. Neben 15 Milliarden Euro hat Griechenland zusätzlich noch die Zusage bekommen, dass die Raten für die Kredite um zehn Jahre verlängert werden. Das Land soll sich finanziell erst einmal stabilisieren.
Griechenland ist das letzte EU-Land, das seit der Finanzkrise noch Hilfskredite bekommen hat. In den vergangenen Jahren haben bereits Spanien, Irland, Portugal und Zypern ihre Programme erfolgreich beendet.
Ob das Griechenland auch gelingt und ob das Ende der Rettungspakete gefeiert wird, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Florian Eder von POLITICO Europe gesprochen.