Laut einem Medienbericht möchte das Medienhaus DuMont seine Regionalzeitungen verkaufen, zum Beispiel den Kölner Stadt-Anzeiger, aber auch Boulevardzeitungen wie der Kölner Express. DuMont gilt als Traditionsmedienhaus.
Alles zusammen verkaufen, das halte ich für schwer vorstellbar. Aber einzelne Titel – warum nicht? – Jürn Kruse, taz
Neben eigenen Fehlern von DuMont ist aber auch das Geschäft mit Regionalzeitungen schwerer geworden. DuMont führte als eines der ersten Häuser überregionale Mantelblätter ein. Die vermarktet DuMont zusammen mit einem Regionalteil als Regionalzeitung. Auch dieses Prinzip scheint nicht mehr wirtschaftlich genug zu sein. Für überregionale Medienangebote gibt es inzwischen digitale Alternativen, zum Beispiel buzzfeed oder Übermedien. Diese finanzieren sich durch Werbung oder ein Abo-Modell.
Es sind aber alle noch auf der Suche nach einem Geschäftsmodell für digitalen, regionalen Journalismus. Man kann nicht auf Werbung gehen wie buzzfeed, man kann sich aber auch keine Nische suchen wie Übermedien. Ich muss alle ansprechen, aber auf einem sehr kleinen Gebiet. Und das ist natürlich wahnsinnig schwer. – Jürn Kruse, taz
Doch mit dem Wegfall von lokalem Journalismus würde auch die wichtige Berichterstattung und Kontrolle von lokaler Politik untergehen. Eventuell ist es dann doch Zeit, dem Zeitungssterben politisch entgegenzutreten.
Über die Debatten der Woche spricht detektor.fm-Moderator Nico van Capelle mit Jürn Kruse von der taz.