Demonstrationen und Ausschreitungen
Anfänglich waren die Gelbwesten eine kleine Gruppierung, die sich gegen höhere Benzinpreise und eine umstrittene Ökosteuer formiert hatte. Doch die Bewegung ist schnell gewachsen, und so versammelten sich am Wochenende zum wiederholten Male Bürger und Bürgerinnen auf der Champs-Elysees in Paris und auch andernorts. Sie treten als „Gelbwesten“ auf, die neongelbe Warnweste ist auch ihr Kennzeichen. Nach offiziellen Angaben haben rund 75.000 Menschen in ganz Frankreich demonstriert. Das berichtete der Sender France unter Berufung auf das Innenministerium. In Paris waren rund 5.500 Menschen unterwegs. Und so kam es in Paris rund um die Wahrzeichen der Hauptstadt zu schweren Ausschreitungen.
Da brannte die Hütte vor den Augen vieler Touristen. Das war tatsächlich eine Meute, die man sich nicht in der eigenen Stadt wünscht. – Florian Eder, POLITICO Europe
Es haben sich außerdem auch viele unterschiedliche Interessengruppen angeschlossen. Deshalb sind die „Gelbwesten“ nicht klar definiert. Eine Führung oder offizielle Vertretung ist ebenfalls nicht bekannt. Das macht es schwer, sich politisch mit den Forderungen auseinander zu setzten.
Die „Gelbwesten“ sind nicht das einzige Problem
Mit solchen Ausschreitungen hatte wohl auch Emmanuel Macron nicht gerechnet. Zwar hatte es immer wieder kleinere Proteste wegen der steigenden Benzinpreise gegeben. Der Zulauf bei den Protesten und die immer weiter sinkenden Zustimmungswerte sind allerdings nicht allein in den hohen Benzin-Steuern begründet.
Welche Konsequenzen nun drohen und was das alles mit der Europawahl zu tun hat, erklärt Florian Eder von POLITICO Europe im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber.