Die Gewalt gegen Frauen ist im letzten Jahr angestiegen. Die Zahl der Tötungen ist im Vergleich zu 2017 zwar ganz leicht um 25 Fälle gesunken, aber insgesamt wurden mehr Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Und das sind nur die angezeigten Straftaten, die Dunkelziffer könnte deutlich darüber liegen. Nach Dunkelfeldstudien wird sogar jede dritte Frau wird statistisch im Leben Opfer von Gewalt.
Das Geschlechterverhältnis bei Gewalt in Partnerschaften ist erschreckend:
Bei Vergewaltigung, sexuellen Übergriffen und sexueller Nötigung in Partnerschaften sind die Opfer zu 98,4% weiblich, bei Bedrohung, Stalking, Nötigung in der Partnerschaft sind es 88,5%. Bei vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung sind es 79,9%, bei Mord und Totschlag in Paarbeziehungen sind 77% der Opfer Frauen. – Bundesfamilienministerium
Der Kriminologe Christian Pfeiffer sagt in einem FAZ-Interview: Frauen töten Männer, um sich von ihnen zu befreien, Männer töten ihre Frauen, um sie für immer zu besitzen. Kann es also sein, dass Gewalt von Männern gegen Frauen in Beziehungen immer noch als etwas gesehen wird, das eben „irgendwie“ passiert, wenn ein eifersüchtiger Mann durchdreht?
Und welche Rolle spielen die Medien, wenn sie von „Familien- und Beziehungsdramen“ sprechen? Und was müsste politisch getan werden? Das bespricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Dinah Riese von der taz.
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