Iran-Abkommen wackelt
Mit einem Besuch bei guten Freunden ist die Reise von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel in die USA sicher nicht zu vergleichen. Bereits im Vorfeld machen beide Staatsoberhäupter klar, welche Ziele sie bei dem das Zusammentreffen mit Donald Trump verfolgen. Zum einen sind Macron und Merkel besorgt wegen einer möglichen Aufkündigung des Iran-Abkomens.
Zu Recht, wenn man die Ankündigungen des iranischen Außenministers vernimmt. Mohammed Dschawad Sarif droht „drastische Maßnahmen“ an, sollten die USA aussteigen wollen. Trump hatte das Abkommen in der Vergangenheit mehrfach angezweifelt und fordert eine Verschärfung mit zusätzlichen Sanktionen bis zum 12.Mai.
Macron und Merkel – Europas Ritter
Mit dem 2015 geschlossenen Abkommen soll die atomare Entwicklung im Iran begrenzt werden. Das habe bislang laut der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) auch funktioniert. Der Iran halte sich an die Auflagen und habe zum Beispiel kein Uran mehr angereichert. Nun machen sich Macron und Merkel auf den Weg um Donald Trump umzustimmen. Im Vorfeld hatten beide bereits betont, wie wichtig das Iran-Abkommen sei. Schließlich gäbe es momentan keine geeignet Alternative.
Doch noch andere Themen liegen den beiden am Herzen. Schließlich stehen noch immer die angekündigten Strafzölle im Raum. Bis Ende April entscheidet US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross darüber, ob die im März verhängten Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium auch für Europa gelten. Damit könnte Donald Trump sein Land wirtschaftlich abschotten. Das möchten die Europäer verhindern.
Über das Zusammentreffen von Trump, Macron und Merkel spricht detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Florian Eder von POLITICO.