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Bild: taz – die tageszeitung | detektor.fm

Was wichtig wird | Personalwechsel bei der SPD

Alles kann erst mal nützen

Kurz vor der Bundestagswahl im September mischt die SPD ihr Personal in der Führungsetage noch einmal ordentlich durch. Wer, warum auf welchen Posten wechselt und ob dies eine kluge Entscheidung der Partei ist, erklärt Nina Apin von der taz in den Debatten der Woche.

Die SPD spielt „Bäumchen wechsle dich“ – wenn auch nicht ganz freiwillig. Den großen Personalwechsel zu überblicken, ist dabei gar nicht so leicht. Denn auf Sellering folgt Schwesig, auf Schwesig folgt Barley und auf Barley folgt Heil. Puh!

Von Berlin nach Schwerin: Schwesig wird Landeschefin

Der Anlass dieses Personalwechsels ist traurig. Seit 2008 hat Erwin Sellering den Posten des Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns inne, nun muss er zurücktreten. Der Grund: eine Krebserkrankung. Seine Nachfolgerin ist keine Unbekannte. Denn keine Geringere als Bundesministerin Manuela Schwesig wird die neue Landeschefin. Eine kluge Entscheidung, wie auch Nina Apin findet. Schwesig war bereits an einer Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns beteiligt. Von 2008 bis 2013 hatte sie das Amt der Ministerin für Soziales und Gesundheit inne.

Das ist glaube ich für sie schon ein guter Move. Sie kann dort, wo man sie eben auch schon kennt und die SPD auch noch was reißen kann, punkten. – Nina Apin, taz-Redakteurin

Katarina Barley wird neue Bundesfamilienministerin

Mit dem Wechsel Schwesigs von Berlin nach Schwerin muss natürlich eine neue Familienministerin her. Diesen Posten übernimmt zukünftig Katarina Barley. Besonders lange ist sie noch nicht in der Bundespolitik vertreten. Gerade einmal vier Jahre sitzt Barley für ihre Partei im Bundestags, erst im Dezember 2015 wurde sie zur Generalsekretärin gewählt.

Sie gilt als jemand, der dem Gabriel auch mal Kontra gibt. Eine die, sozusagen, nicht eine Funktionärslogikerin ist, sondern eine, die sich traut zu sagen: In der Partei läuft irgendwas falsch. – Nina Apin

Doppelaufgabe: Heil wird Generalsekretär und Wahlkampfleiter

Auch Hubertus Heil ist in der SPD kein unbekanntes Gesicht. Bereits von 2005 bis 2009 war er Generalsekretär der Sozialdemokraten. Nun darf er ein zweites Mal ran und übernimmt mit Barleys Posten gleich die Wahlkampfleitung. Für ihn eine Chance, es besser zu machen als zur Bundestagswahl 2009. Damals scheiterte die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Franz Müntefering kläglich.

Die spontane Reaktion bei uns war: Ohje, ohje, schon wieder ein Mann, schon wieder ein Niedersachse. Das ist ein Sachpolitiker. Da muss man mal gucken, ob er es schafft in Talkshows eine charismatische Figur abzugeben. – Nina Apin

Ob dieser Personalwechsel der SPD so kurz vor der Bundestagswahl schaden oder vielleicht doch nutzen könnte, hat detektor.fm-Moderatorin taz-Redakteurin Nina Apin gefragt. Ihr Fazit: In der aktuellen Situation des SPD-Wahlkampfes, könne alles erst mal nützen.


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