Für Politiker ist Twitter Fluch und Segen. Einerseits hilft ihnen die Plattform, sehr schnell viele Menschen direkt zu erreichen. Andererseits bemerken die anderen Nutzer auch sehr schnell, wenn ein Tweet auftaucht, der umstritten ist. Im Zentrum diese Woche: Peter Tauber, CDU-Generalsekretär.
Kritik an Peter Tauber: unüberlegt und verletzend
Eigentlich hat Peter Tauber nur die Debatte über das diese Woche vorgelegte CDU-Wahlprogramm anstoßen wollen. Doch als auf seinen Tweet: „Wahlkampf: Vollbeschäftigung ist viel besser als Gerechtigkeit“, ein Nutzer fragte: „Heißt das jetzt 3 Minijobs für mich?“ – schoss der Generalsekretär mit seiner Antwort über das Ziel hinaus.
Wenn Sie was ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.
— Peter Tauber (@petertauber) 3. Juli 2017
Die Empörungswelle hat nicht lange auf sich warten lassen. Von vielen Seiten erntet Tauber für seinen Tweet Kritik. Dieser ist aus Sicht der Kritiker verletzend und suggeriert, dass alle Menschen mit Minijob nichts könnten und nichts wüssten. Das entspricht jedoch nicht der Realität.
Laut einer Studie des Leibnitz Institutes ist der häufigste Schulabschluss in der Gruppe der Minijobber das Abitur. Die meisten haben auch eine Lehre oder Ausbildung abgeschlossen. – Ambros Waibel, taz-Redakteur
Zieht die CDU aus dem Fehltritt eine personelle Konsequenz? Nein, meint taz-Redakteur Ambros Waibel. Peter Tauber wird wohl Generalsekretär bleiben.
In gewisser Weise hat er ja schon seinen Job verloren, weil er nicht die Wahlkampagne der CDU leitet. Aber ich glaube nicht, dass er nun seinen Job verliert. – Ambros Waibel, taz
Folgen für die CDU?
Auch wenn Peter Tauber auf seinem Posten bleiben darf: Offen ist, welchen Einfluss sein Tweet auf die anstehende Bundestagswahl hat. Werden die Wähler am 24. September die CDU für diesen Fehltritt abstrafen?
Ambros Waibel von der taz dröselt im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Marie Landes den Fall Peter Tauber noch einmal auf. Außerdem geht es um ein harmloses Känguru.