Eigentlich wollte der Europäische Rat auf dem Treffen in Sibiu einen Haken hinter den Brexit setzen und nach vorne schauen. Durch den Aufschub des Austritts geht das noch nicht. Trotzdem wird die Britische Premierministerin Theresa May wahrscheinlich nicht nach Rumänien kommen, glaubt Florian Eder.
Großes Ziel: Zusammenhalt
Die sogenannte informelle Tagung des Europäischen Rates in Sibiu ist dazu da, die strategische Agenda der EU von 2019 bis 2024 zu bestimmen. In einer entworfenen Erklärung sind zehn Verpflichtungen festgehalten, denen der Rat zustimmen will. Die sind aber sehr allgemein und werden schwer umzusetzen sein, vermutet Florian Eder. Das große politische Ziel dieses Gipfels ist sich nicht spalten zu lassen. Stattdessen wolle man zu einer vereinigteren, stärkeren und demokratischeren Union werden, in einer zunehmend unsicheren Welt.
Neue Prioritäten
Was diese Ideale inhaltlich bedeuten und wie sie umgesetzt werden, wird am Donnerstag festgeklopft. Die Europäische Kommission hat aber bereits verkündet: „Angesichts der Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai und des damit einhergehenden Wechsels an der Spitze der EU-Organe ist nun der Zeitpunkt für neue politische Prioritäten gekommen.“
Das sind viele Themen, die in dieser Legislaturperiode nicht zu Ende gebracht wurden, erklärt Florian Eder. Beispielsweise der Schutz von Rechtsstaatlichkeit in Europa, der große Streitpunkt Migrationspolitik und das viel diskutierte Wettbewerbsrecht.
Florian Eder spricht über das Treffen in Sibiu mit detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt.