Martin Schulz ist Europapolitiker mit Herz
Deshalb hat Martin Schulz wohl durchaus gute Chancen, wenn er jetzt als Kanzlerkandidat für die SPD ins Rennen geht. Er saß als Europapolitiker mit den ganz Großen am Tisch, scheute dabei keine Konflikte: Er brachte Berlusconi zum Platzen, warf Euroskeptiker Godfrey Bloom aus dem EU-Parlament und sorgte für Tumulte im israelischen Parlament. Er kennt sich aber auch im Kleinen gut aus: Als gelernter Buchhändler wurde er Bürgermeister von Würselen und hat sich von da aus weiter hochgearbeitet. Ganz im Sinne der Sozialdemokraten. Moralisch integer scheint er jedenfalls zu sein.
„Trump richtet schon jetzt sehr viel Böses an“
Schon in den ersten Tagen seiner Amtszeit passiert viel, davon wenig Gutes: „Obamacare“ macht Trump den Garaus. Die staatliche Förderung der Geisteswissenschaften ist mit ihm ebenfalls passé. Ein kleiner Punkt im US-Haushalt – um so symbolträchtiger ist dieser Beschluss. Noch lachen wir über „alternative Fakten“. Aber wenn die Frage was „wahr“ ist, eine Frage der Meinung wird, ist das höchst bedenklich. Denn schließlich kann dank Meinungsfreiheit jeder seine eigene haben. Sachliche Diskussionen werden somit aber auch im Keim erstickt. Schon die ersten Tage von Donald Trump im Amt zeigen, dass große Veränderungen anstehen.
Über Martin Schulz als neuer SPD-Kanzlerkandidat und die Frage, was Donald Trump in seinen ersten Tagen als US-Präsident denn tatsächlich schon Schlimmes anrichtet, hat detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler mit Johanna Roth von der taz gesprochen.