Getippte Kampfansage
Donald Trump wirft Kanadas Premierminister Justin Trudeau vor, bei der Pressekonferenz nach dem G7-Gipfel habe falsche Aussagen gemacht zu haben. Daraufhin zieht der US-Präsident einen klaren Schluss: die Strafzölle sind unumgänglich. Trump verkündet die Nachricht via Twitter auf seinem Flug nach Singapur, wo er in wenigen Tagen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen soll.
Based on Justin’s false statements at his news conference, and the fact that Canada is charging massive Tariffs to our U.S. farmers, workers and companies, I have instructed our U.S. Reps not to endorse the Communique as we look at Tariffs on automobiles flooding the U.S. Market!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 9. Juni 2018
Die Kehrtwende
Auch wenn Trump während des Treffens im Tagungsort La Malbaie die Strafzölle zunächst erneut verteidigt und anderen G7-Mitgliedern wie Deutschland hohe Handelsüberschüsse vorgeworfen hat, hätte das Wochenende einen positiven Ausgang nehmen können.
Maßgeblich daran beteiligt war EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der beschwichtigend mit Zahlen gegen die Zölle argumentiert hat. Und zunächst schien es so als habe auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Donald Trump von den Zöllen abbringen können. Trump gab sich erst einmal zuversichtlich. Doch dann verkündet er am Sonntag die Absage an das beim G7 ausgearbeitete Kommuniqué.
Die Antwort der anderen G7
Im Anschluss hagelte es Kritik von allen Seiten. Angela Merkel verkündete in der Talkshow Anne Will, dass sie sich nicht über den Tisch ziehen lasse. Außenminister Heiko Maas sprach von einem Vertrauensmisbrauch. Der chinesische Präsident Xi Jinping hingegen plädiert für die freie Wirtschaft und eine bessere Zusammenarbeit.
Ob Trumps Absage wirklich so überraschend kam und wie es nach dem G7-Gipfel weitergeht, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Carina Fron und Florian Eder von POLITICO Europe.