Alle gegen alle – das scheint zumindest das Motto bei der Suche nach einem neuen EU-Kommissionspräsidenten zu sein. Die Visegrad-Staaten blockieren die Kandidatur des Soozialdemokraten Frans Timmermans. Emanuel Macron will Manfred Weber nicht an der Spitze der EU sehen und die Christdemokraten wehren sich gegen die Kandidatin der Liberalen, Margrete Vestager.
Keine Ergebnisse nach Sondergipfel
Eigentlich wollte EU-Ratspräsident Donald Tusk bereits am Sonntagabend auf dem EU-Sondergipfel für Klarheit sorgen. Doch nach ergebnislosen Verhandlungen unterbricht Tusk den Gipfel gegen 23 Uhr. In der Nacht trifft sich der Ratspräsident dann mit allen 28 Staats- und Regierungschefs zu bilateralen Gesprächen. Auch die bleiben allerdings bis zum Morgen ohne belastbare Ergebnisse.
Ich glaube nicht, dass sich die EU mit den momentanen Verhandlungen einen Gefallen tut. Denn je öfter man sich treffen muss, desto eher erweckt man den Eindruck, dass die Europäische Union nicht handlungsfähig ist. – Florian Eder, Politico Europe
Neue Gegner für Timmermans
Neben den Visegrad-Staaten haben sich zwischenzeitlich neue Gegner von Frans Timmermans formiert. Wie tagesschau.de mit Verweis auf EU-Diplomaten berichtet, soll es sich dabei um Rumänien, Lettland, Irland und Kroatien handeln.
Wie geht’s also nach dem EU-Sondergipfel in Brüssel weiter? Darüber haben detektor.fm-Moderator Philipp Weimar und Florian Eder von Politico Europe gesprochen.