Oscar der schreibenden Zunft
Eine Würdigung mit dem Pulitzer-Preis ist für Journalisten, Romanautoren und Musiker eine Art Ritterschlag. Die diesjährigen Preisträger gehören dabei auffällig häufig zu Medien, auf die US-Präsident Trump schimpft. In der renommiertesten Kategorie „Public Service“ teilen sich die New York Times und Ronan Farrow von The New Yorker den Preis. Beide Medien wurden für ihre Berichtserstattung über sexuellen Machtmissbrauch gewürdigt. Die Auswahl der Preisträger seien also ein Zeichen gegen sexistische Tendenzen des US-Präsidenten Trump, schlussfolgern viele Medien.
Man kann die Preisträger in diesem Jahr als Zeichen gegen oder als eine Antwort auf Trump lesen. -Anne Fromm von der taz
Pulitzer-Preis für einen Rapper
Auch der Preis in der Katgorie Musik war eine große Überraschung. Als erster Rapper überhaupt gewinnt Kendrick Lamar. Bislang war er vorwiegend klassischen Komponisten und gelegentlich Jazz-Musikern vorbehalten. Lamar aber gilt als Sprachrohr einer sich politisierenden Generation von Schwarzen. Und damit als weiterer Gegenpol zu rassistischen Tendenzen in Trumps Amerika. Bisher konnten zwar weder Proteste noch Enthüllungen dem US-Präsidenten etwas anhaben. Dennoch hält Anne Fromm von der taz sie für wichtig:
taz-Redakteurin Anne Fromm erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Erll, wie der US-amerikanische Präsident auf die Preise für seine journalistischen Gegenspieler reagiert hat. Und was ein zweifelhaftes Vorhaben des US-Heimatschutzministeriums für die Journalisten in den USA bedeutet.