Die Mafia im Schwabenland
Beim Wort „Mafia“ denkt man eher an Sizilien als ans Schwabenland, doch schon vor mehreren Jahren haben sich Mafia-Clans auch in Deutschland niedergelassen. Vor allem im Südwesten der Bundesrepublik haben sich mafiöse Strukturen gebildet. Und wie in Süditalien bleiben sie auch hier nicht untätig.
Ein Betätigungsfeld der Mafia-Organisationen ist z.B. die Geldwäsche. Dazu werden Restaurants eröffnet und betrieben, um über deren Bilanzen das illegale Geld aus den kriminellen Geschäften sauber zu waschen. Aber auch Wirtschaftsbetrug und Rauschgifthandel gehören zu den deutschen Geschäftszweigen der Mafia.
Mehr als 1.200 mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer
Besonders die kalabrische Mafia, die ’Ndrangheta, ist in Deutschland weit verbreitet. Recherchen von SPIEGEL Online, dem WDR und der Funke Mediengruppe zufolge sind dem Bundeskriminalamt 283 Mitglieder der ’Ndrangheta in Deutschland bekannt. Hinzu kommen noch Angehörige der Camorra und der Cosa Nostra, zwei weiterer Mafiaorganisationen aus Italien.
Herbsttagung des BKA
Diesem Problem der mafiösen Strukturen ist sich auch das BKA bewusst. Darum ist das Thema der diesjährigen BKA-Herbsttagung die „organisierte Kriminalität“. Hier wurde der aktuelle Stand der Verbrecherorganisationen in Deutschland und der EU dargelegt, sowie über neue Strategien der Sicherheitsbehörden diskutiert.
Wie die Mafia in Deutschland agiert und was gegen sie unternommen wird, darüber haben wir mit David Schraven gesprochen. Er ist Journalist und Gründer des Recherche-Büros Correct!v.