Der IS im Zug nach Würzburg?
In einem Regionalexpress auf dem Weg von Treuchtlingen nach Würzburg ist es am Montagabend zu einem gewalttätigen Angriff gekommen. Ein 17-Jähriger hat vier Menschen mit einer Axt und einem Messer teils schwer verletzt. Zwei von ihnen befinden sich nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) in Lebensgefahr.
Auf der Flucht vor der eintreffenden Polizei soll der Jugendliche dann eine Anwohnerin verletzt haben. Ein Augenzeuge will außerdem „Allahu Akbar“-Rufe (zu deutsch: Gott ist groß) gehört haben. Ein Spezialeinsatzkommando war zufällig in der Nähe, nahm die Verfolgung auf – als der Angreifer aber mit seinen Waffen auf die Beamten losging, erschossen diese den Attentäter.
Anschlag von Nizza als Vorbild?
Über die Hintergründe zur Tat ist derzeit nur wenig bekannt. Der vermeintliche Täter ist 17 Jahre alt, stammt aus Afghanistan und hat als Asylbewerber seit einigen Monaten bei einer Pflegefamilie in Ochsenfurt gelebt. Einen Zusammenhang mit dem Anschlag in Nizza schließt der Verfassungsschutz zumindest nicht aus. So könne der 17-Jährige sich die Ereignisse in Frankreich zum Vorbild genommen haben. Bayerns Innenminister Herrmann teilte bereits mit, dass man im Zimmer des jugendlichen Täters eine handgemalte IS-Flagge gefunden habe.
Ob dieser tatsächlich ein Anhänger des Islamisches Staates ist und in dessen Auftrag gehandelt hat, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Allerdings beansprucht die Terror-Organisation nach einer Meldung ihrer Propaganda-Agentur Amaq die Tat bereits für sich.
Über den bisherigen Ermittlungsstand hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Michael Czygan gesprochen. Er ist stellvertretender Reporterchef der Main-Post in Würzburg.