Die Stars der „Neuen Rechten“
Einschlägige Parolen der „Neuen Rechten“ machen auch in Frankreich die Runde: Migration und politische Korrektheit zerstören die Republik, heißt es da. Oder: Ich bin weder rechts noch links, sondern französisch. Diese Selbsteinschätzung entspringt der Jugendorganisation des Rassemblement National (RN). Seit 2018 ist Jordan Bardella Vorsitzender der Génération Nation. Der erst 23-Jährige politische Newcomer der französischen Rechten steht ganz oben auf der Europaliste des RN. Dadurch verschafft er dem ehemaligen Front National, der sich im vergangenen Jahr umbenannt hat, ein neues Gesicht. Die Themen bleiben allerdings die alten.
Die französische Presse nennt ihn einen Schoßhund, Bardella sieht gut aus, ist eloquent und sagt, was Marine Le Pen gefällt. Die Vorsitzende kann einen neuen Star aufbauen und ihre Partei verjüngen, ohne dass er ihr gefährlich werden könnte. – Hannes Schrader in der aktuellen ZEIT Campus-Ausgabe
Doch das Programm, dem Bardella dient, ist kein französischer Einzelfall. Die Idee einer homogenen Identität fantasiert europaweit. 37.000 Mitglieder hat der Rassemblement National. Das entspricht etwa der Hälfte der Mitglieder der Partei Bündnis90/Die Grünen.
Nichte von Le Pen etabliert sich
Aus den Reihen der nationalen Sammelbewegung stammt etwa auch Marion Maréchal (29). Die Nichte von Marine Le Pen war einst die jüngste französische Parlamentariern aller Zeiten. Nachdem sie sich vor zwei Jahren plötzlich aus der Politik zurückzog, gründete sie eine private Universität. Das „Institut für Soziale und Politische Wissenschaften und Ökonomie“ bildet die rechten Eliten der Zukunft aus. Was macht Bardella und Maréchal so erfolgreich?
ZEIT Campus-Autor Hannes Schrader hat die neuen Persönlichkeiten des Rassemblement National untersucht und mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop über seine Recherche gesprochen.
Redaktion: Sören Hinze