Das 9-Euro-Ticket: Ein „Riesenerfolg“?
Mehr als 38 Millionen mal wurde das 9-Euro-Tickets in den letzten drei Monaten verkauft. Mit dem Ticket konnten Fahrgäste einen Monat lang für neun Euro in ganz Deutschland den Nahverkehr nutzen. Das hat Bahnfahren nicht nur günstiger, sondern auch unkomplizierter gemacht. Denn der Nahverkehr in Deutschland ist in über 60 Tarif- und Verkehrsverbünde unterteilt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing nennt das 9-Euro-Ticket zwar einen „Riesenerfolg“ — für die nächsten Monate ist jedoch noch kein Nachfolgeticket geplant.
Lindner lehnt Nachfolge-Ticket ab
Die Grünen fordern nun ein 49-Euro-Ticket für den bundesweiten Nahverkehr und ein 29-Euro-Ticktet für den Regionalverkehr. Finanzminister Christian Lindner von der FPD lehnt dagegen Vorschläge für ein Nachfolge-Ticket ab. Auch die Minister und Ministerinnen der einzelnen Bundesländer sind sich uneins darüber, wie es ab September mit dem Bus- und Bahnverkehr in Deutschland weitergehen soll. So will Bayern keine Kosten für ein Nachfolgeangebot zahlen, andere Bundesländer hingegen erklären sich bereit, ein Nachfolge-Ticket mitzufinanzieren. Das niedersächsische Verkehrsministerium zieht sogar ein norddeutsches 9-Euro-Ticket in Erwägung.
Wie wird es nach dem 9-Euro-Ticket weitergehen? Das fragt detektor.fm-Moderator Jonas Grethel Stefan Gelbhaar, den verkehrspolitische Sprecher der Grünen. Andreas Schröder ist stellvertretender Bundesvorsitzender beim Fahrgastverband PRO BAHN, der Interessenvertretung der Fahrgäste des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs. Er spricht darüber, was PRO BAHN nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets fordert.