Warum ist der Amazonas wichtig?
Der Amazonas-Regenwald ist der größte zusammenhängende Tropenwald der Erde und verläuft über neun Staaten Lateinamerikas. Er gilt als weltweit größter C02-Speicher und besitzt eine Schlüsselrolle für das Weltklima und die Artenvielfalt: Über 40 000 verschiedene Pflanzenarten und zehn Prozent aller bekannten Tierarten haben ihren Lebensraum im Amazonas.
In den vergangenen Jahrzehnten sind in dem Land laut WWF etwa 20 Prozent der Regenwaldflächen für immer vernichtet worden. Gründe dafür sind unter anderem Bodenverschmutzung, Abholzung und Brandrodung. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass der Amazonas sich nicht schnell genug von der Zerstörung erholt. Forschende warnen, dass sich der Amazonas in eine Savanne verwandeln könnte, wenn der Regenwald seinen Kipppunkt erreicht. Und damit seine Zerstörung unwiderruflich wird.
Was will Brasiliens neuer Präsident?
Brasiliens neuer Präsident Lula da Silva hat die Umwelt- und Klimapolitik Brasiliens wieder auf die politische Agenda des Landes gesetzt. Ihm zufolge soll die Entwaldung in Brasilien bis 2030 auf null reduziert werden. Nach dem Amtsantritt Lulas führte die Umweltbehörde erstmals wieder Razzien gegen illegale Abholzung durch. Lulas Vorgänger, der rechtsextreme Jair Bolsonaro, sah im Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial. Während seiner Präsidentschaft hatte der Kahlschlag des Regenwaldes massiv zugenommen.
Wie Brasiliens neuer Präsident Lula da Silva die Umwelt- und Klimapolitik Brasiliens neu gestalten will und ob der Regenwald noch zu retten ist, darüber spricht detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe mit Roberto Moldonado in der heutigen Folge von „Zurück zum Thema“. Er ist Diplom-Forstwirt und Südamerika-Referent beim WWF.