Der Nordpol ohne Eis
Das Eis in der Arktis schmilzt. Die globale Erwärmung ist im Norden der Erdkugel nicht nur besonders rasant, sie hat auch verheerende Folgen. Durch das schmelzende Eis steigt der Meeresspiegel und das beschleunigt den Klimawandel sogar noch.
Ein Nordpol ohne Eis weckt aber auch Begehrlichkeiten.
Der Wert der Arktis
Zum Beispiel entstehen neue Seewege, die als Handelswege funktionieren können. Aber auch alte können häufiger genutzt werden. Zum Beispiel die Nordostpassage und die Nordwestpassage. Die können schon jetzt befahren werden, allerdings nur wenige Monate im Jahr. In Zukunft werden diese Strecken allerdings häufiger befahrbar sein. Über diese Routen sind die Wege zwischen Europa, Asien und Amerika sehr viel kürzer. Man erhofft sich also, Waren schneller transportieren zu können.
Aber weil man vom Nordpol aus überall schnell hinkommt, ist er auch ein beliebter Ort für das Militär. Im vergangenen Jahr hat der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in der Welt am Sonntag bekannt gegeben, in der Arktis präsenter sein zu wollen. Und auch Russland hat dort bereits alte Militärstützpunkte wieder eröffnet. Die USA und Lettland üben bereits den Ernstfall.
Außerdem liegen unter der Arktis eine Menge Erdöl, Erdgas und andere Bodenschätze. Diese können durch das schmelzende Eis einfacher abgebaut werden.
Christoph Humrich ist Politikwissenschaftler und Experte für Internationale Beziehungen. Er weiß, wie die politische Lage in der Arktis derzeit aussieht. Außerdem spricht detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe mit Markus Rex vom Alfred-Wegener-Institut. Er war Leiter der MOSAiC-Expedition, bei der er ein Jahr lang im Nordpolarmeer unterwegs war.