Jugendarbeitslosigkeit trotz hohem Bildungsstand
Im Iran leben rund 85 Millionen Menschen und das Durchschnittsalter liegt bei rund 30 Jahren. Ein großes Problem für die vielen jungen Menschen ist die hohe Arbeitslosigkeit. Obwohl fast 20 Prozent der jungen Erwachsenen einen Bachelorabschluss haben, finden viele aufgrund von Inflation, Covid-19-Pandemie und Wirtschaftskrise keinen geeigneten Job. Die Folge: Etwa 150 000 junge und gut ausgebildete Menschen verlassen jährlich das Land.
Schikanen und Proteste
Darüber hinaus werden die Menschen im Iran in ihrer Freiheit eingeschränkt. In Protesten fordern sie seit Wochen, dass sich das ändert. Besonders junge Menschen gehen gegen das Mullah-Regime auf die Straße und protestieren für eine bessere Zukunft. In diesen Demonstrationen drückt sich nicht zuletzt ein Konflikt zwischen der konservativen älteren und der jungen Generation aus. Das Regime reagiert darauf gewaltsam und greift auch gegen Jugendliche hart durch. Trotzdem stellen sich die jungen Erwachsenen gegen das System, in dem sie aufgewachsen sind oder gerade aufwachsen.
Wie geht das Erwachsenwerden im Mullah-Regime? detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt spricht mit der Menschenrechtsaktivistin, Autorin und Politikwissenschaftlerin Düzen Tekkal darüber, mit welchen Herausforderungen die iranische Jugend konfrontiert ist. Anahita ist 32 Jahre alt, im Iran aufgewachsen und lebt mittlerweile in Deutschland. Sie erzählt, wie es sich für sie angefühlt hat, im Iran aufzuwachsen.