Die Ausbildung hat ein Imageproblem
Die Zahl der Ausbildungsverträge lag 2020 auf einem Rekordtief. Offenbar interessieren sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung. Ein Grund dafür ist das Imageproblem von Ausbildungsberufen. Denn im Vergleich zu einem Studium erfahren viele Ausbildungen wenig gesellschaftliche Anerkennung. Dazu kommt, dass das Konzept der Ausbildung sich am Modell der sogenannten Lebensberufe orientiert. Jugendliche, die eine Lehre machen möchten, müssen sich sehr früh für einen Beruf entscheiden. Diese Entscheidung fällt nicht allen jungen Menschen leicht.
Hohe Anforderungen an Auszubildende
Neben der Zahl der Auszubildenden sinkt auch der Anteil an Abiturienten und Abiturientinnen, die sich für eine Lehre entscheiden. Für junge Menschen ohne Abitur oder Schulabschluss erschwert das häufig den Weg in die Ausbildung. Für sie steigt das Risiko, im sogenannten Übergangssystem zu landen. Dabei sollen Menschen mit unzureichender Schulbildung ein einjähriges Bildungsangebot durchlaufen, um für eine Berufsausbildung vorbereitet zu werden.
Tatsächlich kommen durch dieses Angebot auf junge Menschen oft sehr hohe Anforderungen zu. Während also Abiturienten und Abiturientinnen gute Chancen haben, einen Ausbildungsplatz zu ergattern, wird es für junge Menschen ohne Abitur oder Schulabschluss immer schwieriger.
Wie wird die Ausbildung bei jungen Menschen wieder beliebter? Darüber hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Stefan Sell vom Institut für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung der Hochschule Koblenz und mit Achim Dercks vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag gesprochen.