Iran-Konflikt spitzt sich zu
Am Dienstag ist im Iran der General Kassem Soleimani beigesetzt worden, nachdem er am 3. Januar von einer US-amerikanischen Drohne getötet worden war. Das stellt eine neue Stufe der Eskalation dar.
Die Figur Kassem Soleimani stand immer wieder im Zentrum ausländischer Kritik. Auch weil er als Kommandeur der iranischen Quds-Einheit viele Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Gleichzeitig löst sein Tod im Iran tiefe Bestürzung aus. Bei seiner Beisetzung hat der iranische Generalmajor Hussein Salami Rache geschworen.
Es hat zwar immer wieder Drohungen von beiden Seiten gegeben, trotzdem sind die Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und den USA bisher nicht offen militärisch geführt worden. Stattdessen haben sich Einheiten beider Seiten an anderen Kriegsschauplätzen im Mittleren Osten gegenüber gestanden.
Unvorhersehbare Reaktion
Kriege finden heute nicht mehr ausschließlich auf klar definierten Schlachtfeldern statt. Neue geopolitische Situationen und neue Waffen bringen auch neue Kriege mit sich.
Häufig kämpfen Staaten gegen militärisch unterlegene Milizen, es werden Drohnen und Informationstechnik eingesetzt und die Angriffe sind nicht auf ein Kampfgebiet beschränkt. Der Konflikt des Iran mit den USA ist ein Paradebeispiel für einen solchen „neuen Krieg“.
Welchen Einfluss hatte Kassem Soleimani auf die Lage im Mittleren Osten? Und welche Bedeutung hat sein Tod für die künftigen Entwicklungen? Müssen wir in Zukunft verstärkt mit „asymmetrischen Kriegen“ rechnen und welche Entwicklungen stehen im Iran bevor?
Diese Themen bespricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Adnan Tabatabai vom Center for Applied Research in Partnership with the Orient (CAPRO) in Bonn und dem Politologen Herfried Münkler, Autor der Bücher „Die neuen Kriege“ und „Der Wandel des Krieges. Von der Symmetrie zur Asymmetrie“.