Und wenn wir einfach zusammenziehen?
Er lebt in Deutschland, sie bei ihrer thailändischen Familie in Bangkok. Sie ist Kölnerin, ihre Partnerin kommt aus Peru und studiert in Perus Hauptstadt Lima. Binationale Partnerschaften haben viele Gesichter. Einige binationale Partnerinnen und Partner führen jahrelang Fernbeziehungen, andere wollen so schnell wie möglich zusammen leben. Wer das in Deutschland möchte, muss bestimmte Bedingungen erfüllen.
Zwischen dem Wunsch zusammenzuleben und dem tatsächlichen Zusammenleben stehen unter anderem Visumsanträge, Deutschkurse und der Beweis, dass die Partnerschaft tatsächlich eine ist. Das kann durch Fotos, Flugtickets und sogar Social-Media-Beiträge nachgewiesen werden. Für die Einreise aus EU-Ländern ist die Schwelle relativ niedrig. Kompliziert wird es vor allem dann, wenn der Partner oder die Partnerin aus einem sogenannten Drittstaat außerhalb der EU nach Deutschland ziehen will.
Bürokratische Geduldsproben für binationale Paare
Die weltweite Pandemie und die dazugehörige Reisepolitik macht es betroffenen binationalen Paaren noch schwerer. Ein Familiennachzug oder die Einreise von nicht miteinander verheirateten Personen entwickeln sich immer mehr zu Geduldsproben. Langerkämpfte Visa verfallen, Deutschprüfungen finden nicht statt, dazu kommen Wartezeiten von mehreren Monaten. Anlaufstellen wie der Verband für binationale Familien und Partnerschaften versuchen, betroffene Paare mit Behördengängen und Vernetzungsangeboten zu unterstützen.
Vor welchen Hürden binationale Paare aktuell stehen und was anders laufen sollte, darüber spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit der Referentin für Öffentlichkeit und Kommunikation des Verbandes binationaler Partnerschaften und Familien, Carmen Colinas. Wie es ist, während der Pandemie in einer binationalen Partnerschaft zu sein, erfahren wir aus erster Hand von Lena.