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Zurück zum Thema | Biosprit

Wie sinnvoll ist Biosprit?

Biosprit als Treibstoff: Ob Raps, Getreide und Mais nur auf den Teller oder auch in den Tank gehören, darüber streiten sich die Koalitionspartner FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Was spricht wofür?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Mehr Klimaschutz im Verkehr

Der Verkehrssektor soll klimafreundlicher werden – schon 2007 wurde festgelegt, dass Treibstoffe in Deutschland einen Mindestanteil an Biomasse enthalten müssen. Dafür werden Mais, Raps, Sojabohnen und Getreide zu Ethanol oder Pflanzenölen verarbeitet und dem Benzin beigemischt. Zurzeit beträgt der Anteil an Biosprit in Deutschland gut vier Prozent. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht Biosprit als essenziell an, um die Klimaziele im Verkehrssektor bis 2030 zu erreichen. Ihm zufolge spart ein Liter Biosprit im Vergleich zu einem Liter fossilen Brennstoff 84 Prozent an CO₂-Emissionen ein.

Also der Biosprit ist ein extrem wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele. Jetzt eine Debatte anzuzetteln, ihn herunterzufahren, halte ich für den komplett falschen Weg.

Bernd Reuther, verkehrspolitischer Sprecher der FDP

Bernd Reuther, verkehrspolitischer Sprecher der FDPFoto: Maike Barbara Maier

Uneinigkeit: Klimaschutzziele auf der Kippe?

Anders sieht das Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen): Wenn es nach ihr geht, dann sollen Mais, Raps, Soja und Getreide künftig nicht mehr zu Sprit verarbeitet werden. Ganze 20 Prozent der Ackerflächen in Deutschland würden im In- und Ausland benötigt werden, um 4,4 Prozent des Kraftstoffbedarfs zu ersetzen. „Das ist nicht zukunftsfähig“, betonte Lemke. Auf einem Agrarkongress des Bundesumweltministeriums am Dienstag sagte Lemke: „In Zeiten multipler Krisen – Artenaussterben, Klimakrise, Ernährungskrise – gilt in ganz besonderem Maße: Pflanzen gehören auf den Teller, nicht in den Tank“. Sie wolle künftig die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln erhöhen. Um das zu erreichen, müssten Ackerflächen ausschließlich für den Anbau von Lebensmitteln benutzt werden. Deshalb schlägt Lemke vor, Biosprit von 2030 an nicht mehr staatlich zu fördern.

Wir müssen unsere wertvollen Anbauflächen dafür nutzen, Menschen zu versorgen und nicht, um da unnötig Agrosprit herzustellen.

Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher bei Bündnis90/Die Grünen

Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher bei Bündnis90/Die GrünenFoto: Marco Fechner

Wie sinnvoll ist Biosprit? Darüber hat detektor.fm Moderator Gottfried Haufe mit Bernd Reuther gesprochen, er ist verkehrspolitischer Sprecher der FDP im Bundestag. Was dafür spricht, Biosprit in Zukunft nicht mehr staatlich zu fördern, das erklärt uns Matthias Lambrecht von Greenpeace. Und welche Optionen es außer Biosprit gibt, um CO₂ einzusparen, erzählt uns Stefan Gelbhaar. Er ist verkehrspolitischer Sprecher bei Bündnis 90/Die Grünen.

 

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