Bodenatlas 2024: Bestandsaufnahme zur Bodenqualität
Der Bodenatlas 2024 ist gerade erschienen, mit umfangreichen Fakten zur Entwicklung der Ressource Boden in Deutschland und weltweit. Dabei werden auch verschiedene Entwicklungen zum Schutz von Böden dargestellt. Der Bericht zeigt zudem, dass den Böden für einen effektiven Hochwasserschutz eine Schlüsselrolle zukommt. Durch Versiegelung und intensive Landwirtschaft werden viele Böden in Deutschland für einen Schutz vor hohen Wasserständen unbrauchbar.
Gerade die Versiegelung bisher ungenutzter Flächen nimmt in Deutschland weiter zu: Täglich werden 55 Hektar für Bauvorhaben oder den Verkehr umgewidmet. Die aktuelle Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, diese Zahl auf 30 Hektar pro Tag bis 2030 zu senken. Bisher ist dieses Ziel aus dem Koalitionsvertrag aber noch nicht umgesetzt worden.
Wie guter Boden- und Hochwasserschutz gelingen kann
Dabei gibt es durchaus Bestrebungen der deutschen und europäischen Politik, das Problem anzugehen: So könnte noch dieses Jahr ein EU-weites Bodenüberwachungsgesetz verabschiedet werden. Ein entsprechendes Projekt hatte die EU-Kommission vergangenen Sommer vorgestellt. Doch daran gibt es auch Kritik: So werden in dem Gesetz kaum konkrete Maßnahmen genannt, um die Bodenqualität in den Mitgliedsstaaten zu verbessern. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels nehmen die Probleme aber zu, die durch beschädigte Böden verstärkt werden.
Was genau guter Bodenschutz zum Hochwasserschutz beitragen kann und wie es um die Böden insgesamt steht, das bespricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen im Interview mit Prof. Katharina Helming vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung in Müncheberg. Lena Luig ist Referentin für internationale Agrarpolitik der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung, die mit anderen Organisationen an der Entstehung des Bodenatlas 2024 beteiligt war. Sie erklärt, wie sich die Bodenqualität hierzulande und international verändert hat und welche Maßnahmen die Politik treffen könnte.