Play
Foto: GONZALO FUENTES / POOL / AFP
Foto: GONZALO FUENTES / POOL / AFP

Zurück zum Thema | Bodentruppen

Hat Macron eine diplomatische Krise ausgelöst?

Bei einer Konferenz hat Frankreichs Präsident Macron gesagt, dass er den Einsatz von westlichen Bodentruppen in der Ukraine nicht ausschließt — die anderen NATO-Partner lehnen das ab. Welche diplomatischen Folgen hat sein Vorschlag?

Macron schließt Bodentruppen nicht aus

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Montagabend mit einer Aussage für Aufruhr gesorgt: Kurz vor dem Ende einer internationalen Konferenz zur Unterstützung der Ukraine in Paris sagte Macron, es gebe zwar keinen Konsens darüber, Bodentruppen in die Ukraine zu schicken, man dürfe angesichts der aktuellen Dynamik aber nichts mehr ausschließen. Für dieses Gedankenspiel erntet Macron nun jede Menge scharfe Kritik — und zwar sowohl im eigenen Land, als auch bei den NATO-Partnern: So teilten unter anderem Polen, Italien, Großbritannien, die Slowakei und auch Ungarn und Tschechien mit, dass sie keine Bodentruppen in die Ukraine entsenden wollen. Ein klares Nein kam auch von Bundeskanzler Olaf Scholz: Es sei klar, dass es „keine deutschen Soldaten auf ukrainischem Grund“ geben werde.

Diplomatisches Beben?

Mit seinem Vorstoß hat Macron aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden eine rote Linie überschritten: Sie wollen keine direkte Beteiligung im Krieg zwischen Russland und der Ukraine, um zu verhindern, dass es zu einem bewaffneten Konflikt zwischen der NATO und Russland kommen könnte. Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné hat Macrons umstrittene Aussage im Nachgang relativiert. Er sagte vor Abgeordneten in Paris, man müsse neue Maßnahmen zur Unterstützung in Betracht ziehen — er denke dabei „insbesondere an die Minenräumung, die Cyberabwehr, die Herstellung von Waffen vor Ort, auf ukrainischem Territorium“. Er sagte weiter, „einige dieser Handlungen könnten eine Präsenz auf ukrainischem Territorium erforderlich machen, ohne die Schwelle zur kriegsführenden Macht zu erreichen“.

Macrons Vorstoß war wohl ein Versuch, sein Image sowohl in Frankreich als auch innerhalb der Europäischen Union aufzuwerten.

Gerhard Mangott, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck.

Gerhard Mangott, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck.Foto: Celia di Pauli

Inwiefern hat Macron mit seinem Vorstoß eine diplomatische Krise ausgelöst? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann in dieser Folge von „Zurück zum Thema“ mit Gerhard Mangott. Er ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen