Ende Juni hat die Bundeswehr ihre Ausbildungsmission in Afghanistan beendet. Westliche Truppen haben das Land fast vollständig verlassen. Seitdem spitzt sich die Lage dort dramatisch zu. Weiterhin versuchen viele Menschen vor den Taliban zu fliehen.
Nicht nur in Afghanistan sollten deutsche Soldaten örtliche Sicherheitskräfte ausbilden. Gleichzeitig gibt es seit 2013 verschiedene UN- und EU-Missionen in Mali. Auch hier ist die Bundeswehr involviert. Nach dem Scheitern in Afghanistan stellt sich die Frage: Welche Lehre gibt es für die aktuellen Ausbildungsmissionen in Mali?
Die Bundeswehr in Mali
Momentan gibt es in in dem westafrikanischen Land fünf verschiedene Missionen: Die Friedensmission der UN (MINUSMA), die Ausbildungsmission der EU (EUTM) sowie weitere Missionen unter der Leitung von Frankreich oder auch der Afrikanischen Union. Der Einsatz gilt zurzeit als gefährlichster Einsatz der Bundeswehr. Ziel aller Missionen ist die Stabilisierung der Situation vor Ort.
Ist der Vergleich sinnvoll?
Derzeit werden viele Vergleiche zwischen den Situationen in Afghanistan und Mali gezogen. Mit Blick auf den Erfolg der Missionen werden deutliche Gemeinsamkeiten sichtbar.
Allerdings unterscheiden sich die beiden Länder in wichtigen Punkten – beispielsweise wenn es um die Akzeptanz verschiedener Religionen im Land geht. Während in Mali neben dem Islam auch das Christentum und andere traditionelle Glaubensrichtungen ausgelebt werden, ist in Afghanistan der Islam die dominante Religion.
Welche Lehren können wir aus dem Afghanistan-Einsatz für Mali ziehen? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth in der heutigen Folge mit der taz-Korrespondentin Katrin Gänsler und mit Joachim Krause vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel gesprochen.