Die deutsche Bundeswehr ist aktuell an zwei verschiedenen Missionen in Mali beteiligt. Zum einen an der UN-Mission „Minusma“, einer Friedensmission mit dem Ziel, das Land langfristig zu stabilisieren und zum anderen an der EU-geführten Ausbildungsmission „EUTM-Mali“, einer Ausbildungsmission für malische Truppen. Deutschlands europäischer Partner Frankreich hat nun einen Truppenrückzug aus der EU-Mission veranlasst. Auch Deutschland wird seine Aktivitäten in der EU-Mission auf ein Minimum zurückschrauben, dafür aber das Mandat für die UN-Mission verlängern und sogar personell aufstocken. So sieht es zumindest ein Kabinettbeschluss vom Mittwoch vor.
Die Situation in Mali
Seit über zehn Jahren versuchen westliche Truppen, in Mali für Frieden zu sorgen. Der Mali-Konflikt kommt aber nicht zur Ruhe. Das liegt auch daran, dass viele verschiedene Faktoren zu den Unruhen im Land beitragen: Eine lange Zeit haben die Tuareg-Rebellen im Norden des Landes für Konflikte gesorgt, mittlerweile sind es vermehrt Kämpfe zwischen Islamisten und der malischen Regierung. In den vergangenen zwei Jahren hat das malische Militär gleich zweimal geputscht. Außerdem trägt die sozioökonomische Krise im Land und immer mehr Dschihadisten in der Sahelzone zu dem Konflikt bei.
Welche Auswirkungen haben die aktuellen Entwicklungen und Beschlüsse der Bundesregierung auf die Situation in Mali? Über diese und weitere Fragen spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Christian Klatt. Er ist Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in der malischen Hauptstadt Bamako. Außerdem erklärt Detlef Dzembritzki, inwiefern die deutsche Bundeswehr als Teil der UN-Friedensmission tatsächlich zum Frieden in der Region beitragen kann. Er ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, einem unabhängige Verein, der die deutsche Öffentlichkeit über die Tätigkeiten der UN informieren will.