Im Jahr 1961 wurde das internationale Drogenkontrollregime von den Vereinten Nationen gegründet. 50 Jahre später hat sich nicht nur das internationale Kontrollregime, sondern auch die Drogenverbotspolitik weltweit geändert. Portugal, Uruguay, Kanada sowie der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien haben den Cannabis-Konsum legalisiert, zum Teil schon seit 20 Jahren. In Deutschland bringen jetzt SPD, FDP und Grüne das Thema in ihren Sondierungsgeprächen wieder auf den Tisch.
Entkriminalisierung und Drogenkontrolle durch Modellprojekte
Die drei Parteien SPD, FPD und die Grünen sind sich einig: Der Konsum von Cannabis soll in Deutschland legalisiert werden. Das Kaufen und Konsumieren wäre also nicht mehr strafbar. Der Schwarzmarkt könnte unterbunden werden und auch die Qualität der Cannabisprodukte offiziell kontrolliert und gesteigert.
Die Parteien haben in ihren Programmen bereits angedeutet, dass verschiedene Modellprojekte geplant sind, um zu regeln, wie Cannabis kontrolliert ausgegeben werden könnte und wie mit körperlich und psychischen Abhängigkeiten umgegangen werden soll, falls es zu einer Legalisierung kommen sollte.
Welche gesundheitlichen Risiken kann der Cannabis-Konsum haben?
Die Studienlage zeigt, dass Konsumierende im Vergleich zu abstinenten Personen häufiger an einer Psychose erkranken können. Außerdem können durch den Konsum von Cannabisprodukten psychische Erkrankung früher auftreten, im Schnitt 2,7 Jahre vorher. Doch es bleibt kompliziert, denn bisher liegen keine eindeutigen Untersuchungsergebnisse vor.
Macht die Legalisierung den Cannabis-Konsum sicherer? Darüber hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Maria-Christiane Jockers-Scherübl gesprochen. Sie ist die leitende Chefärztin der Klinik Hennigsdorf der Oberhavel-Kliniken in Brandenburg. Dort arbeitet sie in der Nervenheilkunde sowie als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.