„We’ll take a cup of kindness yet“
Mittwochabend im EU-Parlament: Gesang und Tränen und großes Abschiednehmen von den britischen Parlamentariern. Der Brexit-Krimi ist beendet. Am Freitag um 24 Uhr mitteleuropäischer Zeit tritt das Vereinigte Königreich aus der EU aus.
„Wir werden euch immer lieben und nie weit entfernt sein“, verspricht Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Briten. „Sie verlieren einen schlechten Mieter, aber gewinnen einen guten Nachbarn“, so der Brexiteer Daniel Hannan zu den EU-Abgeordneten.
Der Austritt der Briten ist nun besiegelte Sache, aber nach wie vor mit vielen Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Die Brexit-Gegner fürchten nach dem Austritt negative Auswirkungen für Großbritannien, aber auch für die EU. Unmittelbar bedeutet der Austritt für die EU Haushaltseinbußen und eine Verschiebung der Mächteverhältnisse im EU-Parlament.
Weitere Folgen werden sich erst im Zuge der kommenden Verhandlungen herauskristallisieren. Denn bis zum Jahresende müssen EU und UK noch die Details des Austritts und die zukünftigen Beziehungen ausdiskutieren.
Chance Brexit
Mit dem Inselstaat ist aber auch ein Dauer-Bremser wichtiger Projekte der europäischen Politik aus der EU ausgetreten. Und viele der (verbleibenden) EU-Bürger und Bürgerinnen haben nach wie vor eine durchaus positive Haltung zur Europäischen Union. Vielleicht ist der Brexit also doch nicht das Ende des Projekts Europa, wie der Brexiteer Nigel Farage behauptet hat.
Welche Vorteile könnte die Trennung vom UK der Europäischen Union bringen? Deutsche Welle-Korrespondent Bernd Riegert erklärt uns, wie der Brexit im EU-Parlament aber auch in den verbliebenen EU-Staaten aufgenommen wird. Mit dem Ökonom Friedrich Heinemann vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung besprechen wir, welche positiven Seiten der Brexit für die Wirtschaft in Europa, aber auch in Großbritannien haben könnte.