Lauterbachs widersprüchliche Pandemie-Kommunikation
Es ist nicht nur die allgemeine Kommunikation der Bundesregierung, die kritisiert wird. Aktuell steht vor allem Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) durch einige widersprüchliche Bemerkungen im Kreuzfeuer der Kritik. Unter anderem für sein Hin und Her in Sachen Isolationspflicht. Erst hatte er dafür plädiert, diese aufzuheben. Einige Tage später hat er seinen Entschluss in der Talkshow-Runde bei Markus Lanz wieder aufgehoben.
Aber nicht nur solche kurzfristigen Änderungen von Vorschlägen sorgen für Verwirrung. Sondern auch die nach wie vor uneinheitliche Lage der Pandemie-Maßnahmen je nach Bundesland, Verkehrsmittel oder Geschäft tun ihr Übriges.
Corona-Kommunikation-Chaos
Die Debatte um eine Lockerung der Maßnahmen und die zähe Debatte um eine bundesweite Impfpflicht machen ein zähes und langwieriges Ringen der Politik deutlich: Impfpflicht ab 18, ab 50 oder doch vielleicht erst ab 60 Jahren? All das wurde diskutiert – und am Ende doch wieder verworfen. Denn eine allgemeine Impfpflicht ab 60 Jahren konnte in Deutschland schließlich nicht durchgesetzt werden.
Aber die Corona-Kommunikation war nicht überall so uneindeutig. Das zeigt das in Sachen Impfstrategie oft als Musterbeispiel beworbene Bremen: Dort konnten durch gelungene Kommunikation „93 Prozent der impfbaren Personen“ erreicht werden, so Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte.
Inwiefern die Vertreter und Vertreterinnen der Ampel-Regierung mit ihrer Corona-Kommunikation also eher für Verwirrung sorgen als für mehr Klarheit, darüber hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Johannes Hillje gesprochen. Er ist selbstständiger Kommunikations- und Politikberater in Berlin und Brüssel.