Hunderttausende Seeleute sitzen fest
Fast der komplette globale Handel hängt von der Schifffahrt ab – auch in der Corona-Krise. Doch während Waren weiterhin über Grenzen hinweg gehandelt werden dürfen, sitzen weltweit um die 200 000 Crewmitglieder an Bord ihrer Schiffe fest. Denn durch die Corona-Maßnahmen sind Crew-Wechsel sehr kompliziert geworden. Viele kommen gar nicht nach Hause, andere werden nicht an Land gelassen. Die Situation für die Seeleute ist sehr belastend. Sie wissen nicht, wann und wie es für sie weitergeht.
Bis zu 18 Monaten ist es zum Teil her, dass die Crewmitglieder zu Hause waren. Immer wieder müssen sie ihre Arbeitsverträge verlängern. Und das hinterlässt Spuren – körperlich, aber auch psychisch. Es hat auch schon Suizide gegeben.
Humanitäre Krise
Die Vereinten Nationen (UN) warnen vor einer humanitären Krise. Für die Sicherheit und Gesundheit der Seeleute ist es wichtig, dass ihre Zeit an Bord begrenzt ist und sie regelmäßig von einer neuen Crew abgelöst werden. Die UN haben daher nun alle Länder dazu aufgerufen, Seeleute als systemrelevante Beschäftigte einzustufen, damit die Crew-Mitglieder trotz der Reisebeschränkungen ausgewechselt werden können.
detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde spricht mit Peter Geitmann über die Situation der Seeleute an Bord. Er ist der Nationale Schifffahrtssekretär bei ver.di. Welche Strategien und Lösungen es nun geben muss, um die Crews austauschen zu können, das erzählt uns Christian Denso vom Verband Deutscher Reeder.