Wer zuerst zahlt, impft zuerst?
Die ganze Welt wartet auf einen Corona-Impfstoff. Unmengen an Geld sind bereits in die Forschung gesteckt worden, damit möglichst bald ein geeigneter Impfstoff zur Verfügung steht. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind fast 200 Impfstoffe in der Entwicklung. Doch auch in Zeiten einer globalen Pandemie geht es anscheinend nicht ohne Konkurrenz.
Gemäß dem Motto „America First“ hat Trump bereits mehr als 600 Millionen Dosen im Wert von fünf Milliarden Dollar bei verschiedenen Herstellern vorbestellt. Aber auch Länder wie Japan oder Deutschland haben sich bereits Impfdosen gesichert.
Ein Impfstoff für alle
Die WHO warnt deshalb bereits vor einem „Impfnationalismus“ und hat gemeinsam mit der Impfallianz Gavi und der Forschungsallianz CEPI die Initiative COVAX ins Leben gerufen. Auch die EU-Kommission beteiligt sich daran und unterstützt COVAX mit 400 Millionen Euro. Damit soll eine gerechte und sinnvolle Verteilung von potenziellen Impfdosen auf der ganzen Welt gewährleistet werden.
Doch schon jetzt haben sich wenige wohlhabende Staaten mehr als die Hälfte der zukünftig verfügbaren Impfdosen gesichert, darunter die USA und einige EU-Länder. Besonders sogenannte Entwicklungs- und Schwellenländer haben aber nicht die Möglichkeit, sich an dem Wettlauf um einen Impfstoff zu beteiligen. Und besonders sie wären auf ein solidarisches Verteilungsprinzip angewiesen. Wie könnte ein weltweiter, fairer Zugang zu einem COVID-19-Impfstoff sichergestellt werden?
detektor.fm-Moderator Yannic Köhler bespricht mit Elisabeth Massute von der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, wie eine faire Verteilung des Corona-Impfstoffes gestaltet werden muss. Reinhard Hönighaus, der Sprecher der EU-Kommission in Deutschland, erklärt, wie die Europäische Union dieses Vorhaben unterstützen will.